Arbeitskreis Umwelt und Natur Sengenthal

Die Missweiher

Flurnamen wie „Miss“ oder „Missholz“ sind kennzeichnend für das Gebiet westlich von Weichselstein. Während die heute dort vorzufindenden alten Kiefern über ihrer alten Schirmkrone infolge des Schadstoffeintrags aus der Luft einen neuen Gipfeltrieb ausbilden, war das Gebiet am Anfang des 20ten Jahrhunderts noch mit verkrüppelten (missgebildeten) Föhren bedeckt. Dieser damalige Zustand war namensgebend.

Karte der Gegend um Sengenthal, Philipp Apian 1568

Wie die erste, auf wissenschaftlicher Basis von Philipp Apian 1568 erstellte Karte zeigt, befanden sich in dem Gebiet auch drei zusammenhängende Weiher mit einem Ausfluß zur Sulz (links unten als Müßw. bezeichnet). Diese, wie auch der Moosweiher südlich von Neumarkt (heutige Mooswiese) sind der im Zusammenhang mit dem Kanalbau eingetretenen Grundwasserabsenkung zum Opfer gefallen. Diese Grundwasserabsenkung hat auch den zahlreichen Mühlen an der Sulz bzw. am Wiefelsbach buchstäblich das Wasser abgegraben.

Spuren der ehemaligen Missweiher findet man noch vereinzelt in Form von kleinen Rinnsalen oder Schneisen in der Vegetation. Im Weiler Weichselstein befinden sich noch mehrere kleine Weiher.

Ausführliche Informationen in:

Wo sind der Moosweiher und die drei Missweiher geblieben?
Wald und Wasser – Schätze der Natur
von Christian Wolf aus der Reihe „Schönere Heimat – Erbe und Auftrag“, herausgegeben vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e. V., 2009/Heft 2